Immobilienfinanzierung: Anstieg der Zinsen macht den Hauskauf immer schwieriger

Immobilienkauf

Bildquelle: neelam279 @ pixabay.com, geld-ein-haus-bauen-7724806


Der Traum vom Eigenheim als private Altersvorsorge rückt für viele Menschen in Deutschland gerade in weite Ferne. Schuld sind die Zinsen, die sich in den letzten Jahren knapp vervierfacht haben. Auch wer in Zeiten günstiger Zinsraten Geld für eine Immobilie aufgenommen hat, kann in Schwierigkeiten kommen.

Zins-Explosion belastet die Investition ins Wohneigentum

Seit dem Jahr 2022 sind die Bauzinsen für die Finanzierung einer Immobilie stark angestiegen. Laut einem Chart des Baufinanzierungsvermittlers Interhyp lag der Sollzins für ein Baudarlehen mit einer Laufzeit von 15 Jahren Anfang 2021 noch bei 1,03 Prozent. Seitdem ist dieser Wert auf bis zu 4,17 Prozent angestiegen.

Die Folge: Für Käufer, die jetzt eine Immobilie als Altersvorsorgemaßnahme erwerben wollen, wird die monatliche Belastung mehrere hundert Euro teurer als noch vor einigen Jahren. Auch die Anschlussfinanzierung von Immobilienkrediten, die jetzt mit einer hohen Restschuld auslaufen, wird entsprechend kostspieliger. Viele Haushalte kommen durch ihre Immobilienfinanzierung deshalb finanziell an ihre Grenzen.

Immobilien sind grundsätzlich eine sinnvolle Investition

Dabei gilt eine Investition in die eigenen vier Wände grundsätzlich als lohnend. Laut einem Artikel auf der Website des Finanzdienstleistungsunternehmens Swiss Life Select hat sie prinzipiell gleich mehrere Vorteile:

Immobilienbesitzerinnen und -besitzer investieren in einen stabilen Sachwert und profitieren dabei von der Mieterersparnis nach dem Erwerb. Zudem ermöglicht ihnen der Besitz gemäß den Experten von Swiss Life Select einen wesentlich größeren finanziellen Spielraum im Alter.

Außerdem ist eine Immobilie die einzige Form der privaten Altersvorsorge, die Käuferinnen und Käufer bereits vor dem Eintritt ins Rentenalter genießen können. Ein weiterer Vorteil, den die Beraterinnen und Berater von Swiss Life Select herausstellen.

Die Inflation als Zinstreiber

Die Ursache für die gestiegenen Bauzinsen ist die hohe Inflationsrate, die in Deutschland und Europa seit Beginn des Ukrainekrieges herrscht. Als Reaktion auf diese Entwicklung hat die Europäische Zentralbank (EZB) zwischen Juli 2022 und Juli 2023 die Leitzinsen neun Mal erhöht. Damit will die EZB die Preissteigerungen bekämpfen.

In Folge wird es für die Banken teurer, sich Geld bei der EZB zu leihen. Diese wiederum geben ihre gestiegenen Kosten an die Kreditnehmer weiter: Es werden weniger Kredite vergeben, oder es kommt zu Zinserhöhungen – so auch bei Immobilienkrediten.

Ein weiterer Grund für die gestiegenen Zinsen sind die Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin): Sie verlangt von den Banken, dass sie mehr Geld als Kapitalpuffer zurücklegen – für den Fall, dass Kunden nicht mehr in der Lage sind, ihre Baukredite zu bedienen. Auch die hieraus entstehenden Mehrkosten geben die Banken als Zinssteigerungen an ihre Baukreditnehmer weiter.

Die Aussichten bleiben vorerst getrübt

Auf absehbare Zeit werden die hohen Bauzinsen wohl bleiben, zumindest bis ins nächste Jahr hinein. Experten der Branche erwarten eine weitere Zinssteigerung, allerdings nicht mehr so dynamisch wie in den letzten Monaten. Mit Niedrigzinsen für Immobilienkredite ist erst einmal nicht zu rechnen.

Der Grund hierfür liegt darin, dass ein schnelles Ende des Ukrainekonflikts nicht in Sicht ist. Auch die Bemühungen der EZB zur Bekämpfung der Inflation haben bisher noch nicht richtig gefruchtet, die Preise bleiben für die Verbraucherinnen und Verbraucher hoch. Vor diesem Hintergrund bleiben Immobilienkredite wohl weiterhin eine kostspielige Angelegenheit.

21.08.2023 12:40 Uhr | in "Immobilie kaufen"
Haftungsausschluss für Blogbeiträge

Sie haben einen interessanten Beitrag rund um das Thema Immobilien?

Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte.

Anfrage Ratgeber Beiträge
Sicherheits-Prüfung:
Bitte laden Sie die Seite neu, falls Sie kein Bild sehen.
Geben Sie alle Zahlen aus dem Captcha ein,
beginnen Sie bitte ab dem Pfeil im Uhrzeigersinn zu lesen:

×

Folgende Beiträge könnten auch interessant sein: