Sinkende Immobilienpreise 2023

Aufgrund von Inflation und ansteigenden Bauzinsen erleben wir einen Rückgang der Immobilienpreise. Allerdings bleibt das Wohnen insbesondere in den Vororten und großen Metropolen nach wie vor eine kostspielige Angelegenheit - oft unerschwinglich für viele Familien, die ein Haus erwerben möchten.

Immobilien in Deutschland werden wieder erschwinglicher. Die Preise gingen bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Durchschnitt um 2,1 Prozent zurück. Diese Daten stammen vom Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, der wichtige Immobilienfinanzierer wie die Deutsche Bank, Commerzbank, Aareal Bank, Landesbanken und große Sparkassen repräsentiert.

Immobilienmarkt am Wendepunkt

In den letzten Jahren verzeichneten nicht nur Immobilien in Dresden, sondern in gesamt Deutschland einen enormen Preisanstieg. Doch jetzt zeigt sich eine Wende. Experten wie Marko Häbold, geschäftsführender Immobilienmakler aus Dresden sowie Wissenschaftler untersucht die Immobilienpreisentwicklung regelmäßig und liefern Einschätzungen und Prognosen.

Die aktuellsten Daten bestätigen einen Trend, der sich bereits im letzten Jahr abzeichnete: Nach mehr als einem Jahrzehnt des Booms erleben wir eine bedeutende Wende auf dem Immobilienmarkt. Anfang des Jahres waren deutsche Wohnimmobilien so günstig wie nie zuvor in den letzten 23 Jahren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Preise im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 6,8 % gesunken. Dies war der stärkste Rückgang seit Beginn der Serie im Jahr 2000 in weniger als einem Jahr. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 waren Wohnimmobilien im Schnitt 3,1 % günstiger. Ab dem vierten Quartal 2022 hatten die Behörden nach Jahren des Immobilienbooms einen deutlichen Preisverfall verzeichnet.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Immobilienmarkt in Zukunft entwickeln wird. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass wir uns an einem Wendepunkt befinden könnten.

Häuserpreisindex 2020-2023

Datenquelle: de.statista.com


Stagnierende Eigentumsquote in Deutschland

In Deutschland ist die Wohneigentumsquote im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrig. Laut einer Analyse des Berliner Forschungsinstituts Empirica lag die Eigentumsquote in Deutschland im Jahr 2018 bei lediglich 42 Prozent. Im Vergleich mit den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steht Deutschland damit an vorletzter Stelle, nur in der Schweiz ist die Wohneigentumsquote geringer.

Aus der Perspektive der Forschenden gibt es mehrere Gründe für die niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wohnungspolitik, die hierzulande Anreize für das Mieten schafft. In Deutschland gibt es hohe Grunderwerbsteuern, keine steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekenzinsen für Eigennutzer und einen sozialen Wohnungsbau mit breiten Förderbedingungen. Diese Faktoren könnten Anreize für das Mieten setzen: Höhere Grunderwerbsteuern machen Immobilien zu einem teureren und weniger liquiden Vermögenswert; die fehlende Abzugsmöglichkeit für Hypothekenzinsen für Eigennutzer ist zwar steuersystematisch schlüssig, verteuert aber die Finanzierungskosten und das Mieten von Sozialwohnungen bietet, sofern verfügbar, eine kostengünstige Alternative zum Wohneigentum.

Auch wenn es Anzeichen für eine Stagnierung gibt, bleibt es abzuwarten, wie sich die Wohneigentumsquote in Deutschland in Zukunft entwickeln wird.

Rückgang der Kreditnachfrage nach Immobilien

In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten in Deutschland deutlich abgeschwächt. Laut einer Umfrage des Münchener ifo-Instituts geben mittlerweile fast 17 Prozent der Unternehmen an, von Stornierungen im Wohnungsbau betroffen zu sein. Die Zahl der Stornierungen von Bauprojekten ist stark angestiegen und die Nachfrage nach Immobilienkrediten eingebrochen.

Es gibt mehrere Gründe für diesen Rückgang. Einerseits sind die Zinsen für Baudarlehen stark gestiegen. Andererseits sind auch die Baukosten aufgrund explodierender Material- und Energiepreise gestiegen. Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Planungssicherheit für viele Menschen dahin ist und der Traum von den eigenen vier Wänden platzt.

Auch hier bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten in Zukunft entwickeln wird.

28.07.2023 12:00 Uhr | in "Allgemein"
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