Energieausweis günstig und bequem online beantragen

Seit dem Jahre 2009 benötigt jedes Wohnhaus in Deutschland einen Energieausweis. Die Ausgestaltung des Dokumentes unterliegt seit November 2020 dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das GEG gibt vor, dass Verkäufer und Vermieter von Wohnimmobilien beim Verkauf, der Vermietung oder der Verpachtung einen Energieausweis vorlegen müssen. Auch Immobilienmakler unterliegen dieser Regelung.

Die Anfertigung eines Energieausweises ist ein mehrstufiger und zeitaufwendiger Prozess, der, je nach Einzelfall, mehrere hundert Euro kosten kann. Wer sich online einen Energieausweis erstellen lässt, fährt in der Regel günstiger und spart obendrein einiges an Zeit. Wie ist bei einer Beantragung des Energieausweises über das Internet vorzugehen?

Ein Energieausweis beziffert die Energieeffizienz eines Gebäudes

Ein Energieausweis beziffert die Energieeffizienz eines Gebäudes! MVOPro @ pixabay.com, energielabel-energieeffizienz-6156377


Was ist der Energieausweis?

Unter einem Energieausweis wird ein mehrseitiges Dokument verstanden, mit dem die Energieeffizienz eines Wohngebäudes ersichtlich wird. Er beruht auf standardisierten Berechnungsverfahren, die es erlauben, den Energieverbrauch von Immobilien zu vergleichen.

Wozu wird ein Energieausweis benötigt?

Käufern, Mietern und Bewohnern von Neu- und Bestandsbauten eröffnet sich mit einem Energieausweis die Möglichkeit, die Kosten für den Energieverbrauch eines Hauses exakt zu kalkulieren. Zudem ist es möglich, den aktuellen Zustand der Immobilie zu bewerten, um zukünftigen Modernisierungs- und Sanierungsbedarf zu erkennen, damit die Energieeffizienz optimiert und Heizkosten gemindert werden können. Um Zeit und Kosten zu sparen, empfiehlt es sich, den Energieausweis online zu beantragen.

Energieausweis online beantragen – so funktioniert es

Der Energieausweis ist ein Bericht in Form eines Steckbriefes, der alle notwendigen Informationen zur Energieeffizienz eines Hauses enthält. Um die notwendigen Schritte für einen Online-Antrag einzuleiten, empfiehlt es sich, über einen Vergleich einen passenden Anbieter zu finden. Ist dies gelungen, müssen auf dessen Website einige Basisinformationen über das Gebäude in ein Online-Formular eingetragen werden.

In kurzer Zeit wird der Ausweis erstellt. Er geht dem Antragsteller auf postalischem Wege zu oder kann als PDF-Datei heruntergeladen und ausgedruckt werden. Es bleibt zu erwähnen, dass für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben einzig und allein der Antragsteller verantwortlich ist. Es empfiehlt sich daher, beim Ausfüllen des Antrags mit besonderer Sorgfalt vorzugehen.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen?

Laut GEG ist es nur bestimmten Fachleuten erlaubt, einen Energieausweis auszustellen. In der Regel handelt es sich dabei um Architekten, Ingenieure, Handwerker oder Physiker. Bisher gibt es noch keine offiziellen Zulassungsverfahren, sodass es in der Obhut der Antragsteller liegt, zu prüfen, inwiefern der Anbieter den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes genügt.

Anbietern, die den Ausweis ohne die notwendigen Qualifikationen ausstellen, drohen hohe Strafen. Wer die Dokumente ohne die notwendige Expertise ausstellt, muss mit Geldbußen von bis zu 10.000 Euro rechnen.

Welche Daten sind notwendig?

Die Online-Ausstellung eines Energieausweises lässt sich einfach bewerkstelligen. Wie bei einem Fragebogen werden alle notwendigen Daten, die mit der Energieeffizienz im Zusammenhang stehen, eingetragen.

In der Regel befinden sich diese Informationen sowie die relevanten Flächen- und Verbrauchsdaten im Besitz des Eigentümers der betreffenden Immobilie. In einigen Fällen wird es notwendig, Fotos des Hauses hochzuladen, damit das bearbeitende Unternehmen die Energieeffizienz eines Hauses exakt einschätzen kann.

Wer prüft die Angaben?

Bei der Erstellung eines Energieausweises handelt es sich um einen Prozess, der die Beantragung, die Prüfung und die Ausstellung umfasst. Im Regelfall ist der Aussteller ein Architekt oder ein ausgewiesener Energieexperte. Seiner Verantwortung obliegt es, dass alle Unterlagen durchgesehen und geprüft werden. Auf diesem Wege wird sichergestellt, dass die Angaben zum Energieverbrauch und zum Energiebedarf auf korrekte Art und Weise ermittelt werden.

Sobald der Energieausweis fertiggestellt ist, wird er beim DiBt (Deutsches Institut für Bautechnik) erfasst, wobei ihm eine eindeutige Registriernummer zugewiesen wird. Die Gültigkeit beträgt üblicherweise 10 Jahre. Dabei ist es unerheblich, ob das Dokument dem Antragsteller per Post oder per E-Mail zugesendet wird.

Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis

Ein Energieausweis kann in zwei Formen ausgestellt werden:

Bedarfsausweis

Beim Bedarfsausweis stehen die Gebäudeeigenschaften im Mittelpunkt der Analyse. Der Energiebedarf der Immobilie wird über bestimmte Kennwerte rechnerisch ermittelt. Die folgenden Daten werden zur Betrachtung herangezogen:

  • Baujahr
  • Gebäudetyp
  • Gesamtwohnfläche
  • Anzahl der Wohnungen
  • Adresse
  • Technische Daten des Gebäudes
  • Technische Daten des Heizungssystems
  • Standardisierte Daten des Klimas, des Nutzerverhaltens und der Raumtemperatur

Aufgrund der standardisierten Datenerhebung lassen sich die berechneten Kennwerte unabhängig vom Verhalten der Bewohner anwenden. Die Datengenauigkeit und der damit verbundene Wert des Ausweises korreliert stark mit der Sorgfalt, die der Anbieter aufwendet, um das Dokument zu erstellen. Daher ist es empfehlenswert, von Billigangeboten Abstand zu nehmen.

Verbrauchsausweis

Bei der Erstellung des Verbrauchsausweises gewinnen die Verbrauchs- und Heizkostenabrechnungen der letzten drei Jahre an Bedeutung. Diese müssen halbwegs aktuell sein und dürfen nicht länger als 18 Monate zurückliegen. Zu berücksichtigen sind dabei längere Leerstände. Auch der Energieverbrauch für Warmwasser fließt in die Analyse ein.

Aus den gesammelten Verbrauchsmessungen ermittelt der Aussteller den Energieverbrauch des gesamten Gebäudes. Die Ergebnisse werden mithilfe bestimmter Klimafaktoren in einen Mittelwert umgerechnet, der sich deutschlandweit vergleichen lässt.

Diese Form der Messung der Energieeffizienz ist günstiger und exakter als die Erstellung eines Energieausweises über den Bedarf. Allerdings sind die Kennwerte abhängig vom Nutzungsverhalten der Bewohner. Leerstände werden dabei nicht erfasst, sodass die Ergebnisse, die über den Verbrauchsausweis ermittelt werden, verfälscht sein können.

Welcher Ausweis wird wann benötigt?

Bei der Wahl des Energieausweises haben die Eigentümer im Prinzip die freie Wahl. Allerdings gelten die folgenden Ausnahmen, bei denen zwingend ein Bedarfsausweis notwendig wird:

  • Mehrfamilienhäuser, die die Vorgaben der Wärmeschutzverordnung von 1977 nicht einhalten und weniger als fünf Wohneinheiten aufweisen.
  • Neubauten, da bei diesen noch keine Daten zum Verbrauch aus der Vergangenheit vorliegen.
  • Bestandsbauten, bei denen vor kurzer Zeit eine Modernisierung vorgenommen wurde, bei der mehr als 10 Prozent der Fläche im Außenbereich saniert wurde. Auch in diesem Falle fehlen noch die notwendigen Verbrauchsdaten.

Wie lässt sich ein seriöser Anbieter erkennen?

Damit der Energieausweis korrekt ausgestellt wird, bedarf es eines vertrauenswürdigen Anbieters. In der Regel lassen sich seriöse Aussteller an den folgenden Aspekten erkennen:

  • Schriftliche Erklärung, dass das angewendete Kalkulationsverfahren den Vorgaben des GEG entspricht.
  • Der Vertrag enthält eine ausführliche Beschreibung des Leistungsumfangs.
  • Die übermittelten Daten werden nach den Vorgaben der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) gesichert.Die übermittelten Daten werden nach den Vorgaben der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) gesichert.
  • Die Daten der Berufshaftpflichtversicherung des Anbieters sind zugänglich.
  • Die Website enthält ein Impressum.

Kosten eines Energieausweises

Der Preis eines Energieausweises hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. So spielen die Größe und die Komplexität des Gebäudes ebenso eine Rolle wie das vorhandene Heizsystem und der Aufwand der Erfassung. Die Kosten müssen vom Eigentümer der Immobilie getragen werden.

Der Verbrauchsausweis lässt sich mit einem Kostenaufwand von knapp 100 Euro anfertigen. Wird der Vorgang ausschließlich online abgewickelt, darf mit einem niedrigen zweistelligen Betrag gerechnet werden.

Der finanzielle Aufwand für einen Bedarfsausweis kann mehrere hundert Euro in Anspruch nehmen. Ausschlaggebend ist, dass in vielen Fällen ein Sachverständiger oder Energieberater hinzugezogen werden muss, der die Immobilie mit eigenen Augen besichtigt. Inzwischen kann auch der Bedarfsausweis online ausgestellt werden. Es bleibt aber zu bedenken, dass falsche Angaben, auch wenn sie irrtümlich gemacht werden, zur Ungültigkeit des Dokumentes führen.

11.04.2023 11:00 Uhr | in "Allgemein"
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