Größere Mengen Geld sinnvoll anlegen

Die Niedrigzinspolitik ist für Kreditnehmer ein Segen, für Sparer ein Gräuel. Vor allem, wenn man einen hohen Betrag auf dem Konto hat, stehen nicht nur 0 Prozent Zinsen im Raum, sondern mittlerweile sogar Minuszinsen. Geld heute noch gewinnbringend anzulegen, ohne bzw. mit einem geringen Risiko auf Verluste, stellt eine Herausforderung dar. Welche Möglichkeiten es gibt, beispielsweise einen Betrag von 1 Million Euro zu vermehren, zeigen wir nachstehend auf.

Bild: Euro als Leitzins

Bild: Mit der deutlichen Senkung des Leitzinses im Laufe der letzten Jahre haben Sparkonten ihre Attraktivität verloren.
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Drei Alternativen für die Geldanlage

Wie lege ich 1 Million Euro am besten an? Mit dieser Frage beschäftigen sich vor allem Finanzexperten. Da der Kapitalmarkt häufigen Änderungen unterliegt, sind die Anforderungen hoch. So wurden zum Beispiel nach der Bundestagswahl 2021 neue Rahmenbedingungen für Kapitalanlagen gesteckt. Was die Liquidität, Schwankungsanfälligkeit und Sicherheit angeht, ist das Sparbuch nicht zu übertreffen. Bezüglich der Rendite ist allerdings das Gegenteil der Fall: Mit durchschnittlich 0,1 Prozent Zinsen belohnten Geldinstitute im Jahr 2021 Sparkontenbesitzer. Vor der Finanzkrise waren es immerhin im Durchschnitt noch 2,0 Prozent, teilweise sogar etwas mehr. Lukrativer gestalten sich die folgenden drei Alternativen.

Aktieninvestment

Aktieninvestments, beispielsweise in Form von ETFs breit gestreut, sind eine beliebte Anlagemöglichkeit. Allerdings ist die Schwankungsanfälligkeit im Vergleich zu anderen Investitionsarten hoch. Teilweise dauert es lange, bevor Schwung in den Aktienmarkt kommt. Es kann Phasen geben, in denen er rückläufig ist. Die Investition ist zunächst gebunden, es sei denn, Anleger verkaufen mit Verlust. In diesem Fall steht anstatt einer Rendite ein Minus ins Haus. Flache oder negative Marktperioden erfordern Geduld und Durchhaltevermögen, um zu guter Letzt von einem Gewinn zu profitieren.

Renditeimmobilie mit Eigenkapital

Wer eine Immobilie mit Eigenkapital in Höhe von 1 Million Euro kauft und diese vermietet, kann – je nach Mieteinnahme und Lokation – mit einer Rendite zwischen etwa 4 und 7 Prozent rechnen. Immobilienbesitzer vermehren damit ihre Investition jährlich um 40.000 bis 70.000 Euro (vor Abzug von Kosten und Steuern). Investitionen in Immobilien zählen zu den sichersten Anlagemöglichkeiten, die Schwankungsanfälligkeit ist gering.

Renditeimmobilie mit Fremd- und Eigenkapital

Durch den zusätzlichen Einsatz von Fremdkapital in gleicher Höhe wie das Eigenkapital von 1 Million Euro, lässt sich der Investitionsbetrag und infolgedessen die Rendite verdoppeln. Anleger profitieren von einem beachtlichen Cashflow. Demgegenüber entstehen aufgrund der Niedrigzinspolitik nur geringe Zinskosten. Mit der Jahresrendite zwischen circa 80.000 und 14.000 Euro ist die Tilgung des Darlehens gut möglich. Darüber hinaus steht ein ausreichend hoher Betrag für den Immobilieninvestor zur freien Verfügung.

Bild: Residenz-Eigentum-Haus

Bild: Insbesondere die Vermietung von Ferienunterkünften sorgt für eine hohe Immobilienrendite.
Bildnachweis: Pixabay.com, residenz-eigentum-haus-immobilien-2219972 © dimitrisvetsikas1969 CC0 Public Domain


Auswahlkriterien für gewinnbringende Investitionen

Es gibt einige wichtige Faktoren, die vor der Entscheidung für eine bestimmte Anlagemöglichkeit ins Auge gefasst werden sollten. Insbesondere für eine hohe Investition von 1 Million Euro und mehr empfiehlt sich die Einschaltung eines professionellen Experten. Er kennt sich auf dem Finanzmarkt perfekt aus und hält sich über Änderungen stets auf dem Laufenden. Nachstehend aufgeführte Kriterien spielen eine bedeutende Rolle für die Auswahl einer individuell passenden und lukrativen Investition.

Rendite

Als Rendite wird der Ertrag bezeichnet, der mit einer Kapitalanlage erzielt werden kann. Sie ist insbesondere in Kombination mit dem Sicherheitsaspekt zu betrachten. Denn wenn Investoren vor allem auf Nummer sicher setzen, sind der Renditenhöhe in der Regel Grenzen gesetzt. Fakt ist: In den meisten Fällen ist Risikobereitschaft erforderlich, um im Ergebnis eine hohe Rendite zu erzielen.

Flexibilität

Je flexibler die Anlagemöglichkeit ist, desto bessere Verfügbarkeit über das Vermögen besteht. Dazu drei Beispiele:

  • wird Kapital in Festgeld investiert, ist es für einen festgelegten Zeitraum nicht verfügbar
  • Aktien lassen sich innerhalb von wenigen Minuten durch den Verkauf zu barem Geld machen
  • aus der Investition in eine Immobilie, die vermietet wird, stehen die monatlichen Mieteinnahmen zur Verfügung

Deshalb ist es für Anleger wichtig, die persönlichen Ansprüche und finanziellen Begebenheiten genauestens unter die Lupe zu nehmen. Sollte in absehbarer Zeit das Geld benötigt werden, kommt die Festgeldvariante kaum in Frage.

Komplexität

Mit der Komplexität einer Investition steigen die Anforderungen an den Anleger. Besteht Unerfahrenheit auf diesem Gebiet, sollte eine möglichst leicht durchschaubare und verständliche Alternative gewählt oder ein Finanzexperte zu Rate gezogen werden.

Um die drei vorgenannten Aspekte auf einen Blick zu betrachten, lässt sich das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage nutzen. Es setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Liquidität – Wie schnell ist der Umtausch einer Kapitalanlage in Geld möglich und ist dafür ein einfaches Prozedere zu erwarten? Beispiel: Aktien lassen sich in der Regel leicht verkaufen, ein wertvolles Kunstwerk hingegen oft nicht.
  • Rendite – Bei Aktien steht sie für Kursgewinne und Dividenden, bei Spargeld für Zinsen sowie bei Immobilien für Mieteinnahmen. In welcher Höhe ist die jährliche Rendite zu erwarten?
  • Sicherheit - Wie groß ist das Risiko, dass die Investition nach einer gewissen Zeit nur noch über eine geringe oder gar keine Wertigkeit mehr verfügt?

Dieses magische Dreieck ermöglicht auch Einsteigern, die komplexe Welt der Investitionsmöglichkeiten und deren wichtigsten Grundlagen zu verstehen. Es kann ihnen den Weg ebnen, um die richtige Entscheidung für ihre Geldanlage zu treffen. Jeder Investor sollte sich genau informieren, was sich von welcher Alternative erwartet lässt – so lassen sich böse Überraschungen vermeiden.

21.02.2022 18:00 Uhr | in "Allgemein"
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